Mittwoch, 29. Juli 2009

Pendlermusik.

Zurzeit fahre ich jeden Tag ca. 90 Minuten Bahn, Bus, sogar Saarbahn: Ich pendele zu meinem Praktikums-Arbeitsplatz, so ganz ohne Pendlerpauschale. Logisch, dass ich während dieser Zugreisen pausenlos Musik höre. Die Bands, die mich jeden Tag in die Nachrichten-redaktion begleiten, möchte ich hier in einer kleinen Serie vorstellen.

Teil 1: Alexisonfire

Screamo war 2002 neu und unverbraucht: Thursday veröffentlichten ihr “Full Collapse”, Alexisonfire ihr selbstbetiteltes Debüt. Viele Bands, die Screamo damals mitbegründeten und einen Hype lostraten, haben sich mittlerweile weiterentwickelt oder gar komplett vom Sound früherer Tage entfernt. Bestes Beispiel sind hier wiederum Thursday mit „Common Existence“ (2009).
Alexisonfire hingegen setzen auch weiterhin auf das superprägnante Wechselspiel zwischen Geschrei und emotionalem Gesang und gewinnen damit auf ganzer Linie. Mich erinnern sie irgendwie an Hot Water Music, die auch jahrelang an ihrem typischen Stil festhielten, den Bandsound zwar erweiterten und perfektionierten, aber nie radikal veränderten – und deshalb in der Szene geradezu verehrt wurden. Einen Bruch in Alexisonfire’s Schaffen kann man höchstens zwischen dem zweiten Album "Watch Out!" und dem Nachfolger "Crisis" feststellen: Die Gitarren sind in den Hintergrund, die Vocals in den Vordergrund gerückt.
"Old Crows/Young Cardinals" nun, das neue Album von Alexisonfire, beginnt ungestüm, fast spröde, der Opener "Old Crows" schlägt dem Hörer immer wieder die Zeile we are not the kids we used to be um die Ohren. Damit macht die Band deutlich, dass sie sich sehr wohl verändert hat. Die darauf folgenden Songs sorgen dann für Begeisterungsstürme, "Young Cardinals" und "Sons of Privilege" setzen ihre griffigen Refrains direkt in die Gehörgänge, etwa so: Sweet lady liberty - You are lost, though you are free And what hides beneath Can’t tell the wolves from the sheep. Aus der Masse an guten Songs sticht noch ein weiterer heraus: "The Northern" wagt sich eher in balladeske, ruhige Sphären und kombiniert dies mit biblischen Lyrics.
Ein gelungenes Album also, mit dem sich Zugfahrten gut überstehen lassen.

im zweiten Teil: Jeniferever

by TOHBIT

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